Digitalisierungsprojekte führen dazu, dass plötzlich Dinge messbar sind, die man früher nicht messen konnte.
Nehmen wir das Beispiel eines Unternehmens A, das Turbinen für Windräder herstellt. Die Windräder sind mit Sensoren ausgestattet. Sie werden an den Betreiber von Windkraftanlagen (B) verkauft. Während des Betriebs der Windräder werden so Daten gesammelt, die an eine Plattform in der Cloud übermittelt werden. Diese Platform-as-a-Service (PaaS) wird vom Unternehmen C betrieben. Sie optimiert den Einsatz der Turbinen und schlägt Modifikationen vor, um die Anlagenleistung zu optimieren. Die Daten werden an A zurückgekoppelt, dort werden die Turbinen technisch verändert und die Empfehlungen der PaaS umgesetzt. Wem gehören nun aber die Daten? Dem Unternehmen A, das die Sensoren entwickelt hat, dem Unternehmen B, das die Turbinen betreibt oder dem Unternehmen C, das aufgrund seiner Analyse eine technische Optimierung der Anlage erst möglich macht?
In diesem Leitfaden erfährst Du, wem die Daten bei Industrie 4.0 Projekten gehören und warum das so ist.
1.
Kenne den Unterschied zwischen personenbezogenen Daten und nicht personenbezogenen Daten
1a
Personenbezogene Daten
1b
Nicht personenbezogene Daten
2.
„Was man hat, hat man“
-
- Wem aber „gehören“ die Daten?
- Wer darf sie also nutzen?
- Und darf derjenige andere von der Nutzung ausschließen?
Daten sind Informationen. Informationen sind nur im Ausnahmefall rechtlich geschützt. Ein solcher Fall liegt beispielsweise dann vor, wenn die Informationen ein urheberrechtlich geschütztes Werk darstellen (vgl. § 2 UrhG). Dazu muss aber eine persönliche geistige Schöpfung vorliegen. Ein Mensch muss also durch individuelle Auswahlentscheidungen ein Werk geschaffen haben. Dies ist etwa bei einem Text der Fall oder auch bei einem Softwarecode. Die im Rahmen unseres Turbinenbeispiels entstandenen Daten stellen jedoch kein urheberrechtlich schutzfähiges Werk dar. Ein anderes Recht, das in Betracht kommt, ist das Datenbankrecht. Wer eine Datenbank mit bestimmten Eigenschaften erstellt, genießt gewisse Ausschließlichkeitsrechte an der Datenbank, und zwar nicht aufgrund der schöpferischen Kraft der Zusammenstellung, sondern weil seine erheblichen Investitionen geschützt werden sollen.
2a
Es ist oft schwierig, ein Recht auf Daten geltend zu machen
2b
Jeder kann die Daten nutzen, wenn er Zugang zu ihnen hat
3.
Schütze „Deine“ Daten
Jetzt weißt Du, was es mit dem Datenschutz bei Industrie 4.0 Projekten auf sich hat und warum es schwer ist, ein Recht auf Daten geltend zu machen. Willst Du mehr zu diesem Thema erfahren oder hast Anregungen, dann stehen wir vom Digitalradar münsterLAND Dir jederzeit mit unserem Netzwerk zur Seite.
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