In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist unendliches Wachstum nicht möglich. Die Ressourcen, die uns verbleiben, sollten wir sorgsam behandeln, damit ein erträgliches Leben auch für die uns nachfolgenden Generationen möglich ist. Doch was haben Nachhaltigkeit und IoT miteinander zu tun?
Unternehmen werden immer häufiger aufgefordert, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Diese Anforderungen können von den Kund:innen ausgehen, die ihren CO2-Fußabdruck gering halten wollen. Sie können aus neuen gesetzlichen Vorgaben erwachsen oder durch andere Stakeholder formuliert werden. Moderne Technologien wie das Internet of Things können helfen, diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Doch wo hat das IoT einen positiven Effekt? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein und wie kannst Du Dich diesem Thema annehmen? Dieser Leitfaden zeigt in einfachen Schritten, wie Du IoT einsetzen kannst, um die Nachhaltigkeitsbestrebungen Deines Unternehmens zu fördern.
1.
Entwickle eine Nachhaltigkeitsstrategie
Um dies zu erreichen, darf Nachhaltigkeit kein Add-on sein. Sie sollte integraler Bestandteil Deiner Wertschöpfung sein und Dein Geschäftsmodell adressieren. Nur so stellst Du sicher, dass dieses wichtige Thema langfristig in Dein unternehmerisches Handeln integriert wird.
Wie kleine und mittlere Unternehmen das Thema Verantwortung angehen können, erfährst Du hier: CSR – Tipps für Einsteiger
2.
Finde heraus welche Maßnahmen sinnvoll sind
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Schaffe Transparenz
- Der Stromverbrauch von Maschinen sein
- Der Druckluftverbrauch bestimmter Fertigungsabschnitte
- Die Füllstände von Müllcontainern
- Partikelbelastung in einem Arbeitsbereich
- Gasverbrauch
- Etc.
Ist erstmal bekannt, wo und wann was verbraucht oder emittiert wird, kannst Du im nächsten Schritt Maßnahmen in die Wege leiten, um das zu reduzieren. Wichtig ist, die richtigen Schlüsse aus den Daten zu ziehen.
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Setze auf Kreislaufwirtschaft
Unter den richtigen Voraussetzungen lässt sich mittels IoT Sensoren nachvollziehen, wo Deine Produkte wie genutzt werden. Sind diese Daten richtig ausgewertet, unterstützen sie Dich dabei, die passenden Serviceleistungen anzubieten.
Ein gut instandgehaltenes Produkt ist länger einsatzfähig und kann nachhaltiger genutzt werden. Für diesen Einsatzzweck bieten sich GPS-Daten, Nutzungsdaten wie Schwingung oder Temperatur an. Sogar IoT Verschließsensoren können zu Einsatz kommen, um eine termingerechte Instandhaltung zu sichern. Mittels dieser Daten kannst Du den gesamten Lebenszyklus Deines Produktes nachvollziehen und verlängern. Die gesammelten Daten lassen sich wiederum nutzen, das Produkt noch langlebiger oder besser zu machen.
Darüber hinaus kannst Du zu jedem Produkt die Fertigungsdaten hinterlegen, so erfährst Du, welche Fertigungsparameter kritisch für die Lebensdauer sind.
Wenn Du über die Rücknahme von Altgeräten nachdenkst, kannst Du mittels Sensordaten auf die Abnutzung schließen und einen passenden Rücknahmepreis festlegen.
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Steigere die Effizienz
Doch Achtung hier muss Du abwägen, ob eine Investition wirklich nachhaltig ist oder nur ökonomisch. Denn nur weil ein Prozess digital ist, bedeutet dieser nicht automatisch eine Einsparung von Ressourcen.
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Baue auf nachhaltige Geschäftsmodelle
Solche Geschäftsmodelle verändern bei produzierenden Betrieben die Denkweise. In klassischen Geschäftsmodellen ist es wichtig, vertretbar viele Serviceeinsätze durchzuführen und neue Produkte zu verkaufen. In As-a-Service Geschäftsmodellen besteht ein großes Interesse der Hersteller, Produkte langlebig und robust zu bauen, sodass die Ausfallzeiten möglichst gering sind.
Das IoT ist die Grundlage für solche Geschäftsmodelle. Um passgenau abrechnen zu können, muss das Produkt mit dem Internet verbunden werden. So behält der Anbieter den Überblick über die Nutzung. Das Produkt wird damit selbst Teil des IoT.
3.
Teste und bewerte den Einfluss der Maßnahmen
Hilfreich ist es, sich mit anderen Unternehmen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, auszutauschen. Ebenso können Schulungen und Weiterbildungen helfen, Dein Wissen zu vermehren. Wenn Du keine Lust hast, dieses Wissen selbst aufzubauen, können Dienstleister Dich bei Deinen Vorhaben unterstützen.
Wichtig ist, dass Du tätig wirst, denn jeder kann einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten.
4.
Verstetige das Engagement
Jetzt geht es an die Verstetigung des Engagements. Sorge mit einer offenen Unternehmenskultur dafür, dass Deine Kolleginnen und Kollegen selbst Ideen einbringen können. Helfe Ihnen die Schritte nachzuvollziehen und treibe weitere Vorhaben voran. Überprüfe dabei laufend, ob Dein Vorhaben wirklich nachhaltig ist oder ob Deine Bemühungen durch zum Beispiel den Rebound-Effekt zunichtegemacht werden.
Willst Du mehr über das Thema IoT und Nachhaltigkeit wissen? Dann stehen wir vom Digitalradar dir jederzeit mit unserem Netzwerk zur Seite.
Weiterführende Informationen:
Pohl et al. (2020): „Vernetze Nachhaltigkeit oder nicht-nachhaltige Vernetzung? Ökologische Chancen und Risiken des Internet der Dinge“
Jacob (2019): „Digitalisierung & Nachhaltigkeit“
Mattera (2020): „IoT as an Enabler for Successful CSR Practices“
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