Leitfäden

Die richtigen (Digital)-Projekte identifizieren und umsetzen

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Mein Produkt mit einer IoT-Schnittstelle ausrüsten oder mittels KI fehlerhafte Produkte aussortieren. Die Wahl des richtigen (Digital)-Projekts fällt schwer. Besonders in kleinen und mittleren Unternehmen fehlen oft die Ressourcen, um den Wert solcher Projekte überhaupt zu beurteilen.

Durch die Unterteilung in die zwei Klassen Effizienz und Kundenerlebnis wird eine Beurteilung erleichtert und eine erste Einschätzung ermöglicht. Anders als bei einer Kundenbefragung oder eine aufwendige Prozessanalyse lassen sich so schnell Abschätzungen erstellen, welches Projekt hohes Potenzial hat und welches nicht.

Möchtest Du herausfinden, welche Projekte bei Dir im Unternehmen ein hohes Potenzial haben? Dann erfahre in diesem Leitfaden, wie Du bei der Bewertung vorgehst.

1.

Voraussetzungen schaffen

1.
Bevor Du ein Projekt bewertest, sollest Du Dir über Deinen aktuellen Stand und Deine Ziele im Klaren sein. Wenn Du nicht weißt, wo Du stehst, kannst Du nicht wissen, wo Du hinwillst und noch weniger weißt Du, wie Du dahin kommst. Deshalb solltest Du Deinen Digitale „Reifegrad“ kennen. Dafür gibt es verschiedene Tools. Hier eine Auswahl:

Alternativ bieten unterschiedliche Beratungsunternehmen Reifegrad Checks an.

Ausgehend von Deinem Reifegrad kannst Du ein geeignetes Ziel definieren. Strebst Du die Kostenführerschaft an oder möchtest Du differenzieren. Meistens setzt sich ein solches Ziel aus Effizienzsteigerungen und einer Verbesserung der Kundenerlebnisse zusammen. Häufig ist es sinnvoller, anstatt eines konkreten Ziels einen Zielkorridor festzulegen.

Da auch Dein Unternehmen wahrscheinlich nicht über unbegrenzte Ressourcen verfügt, müssen ebenfalls Budgetrestriktionen mit in die Betrachtung eingebracht werden.

Wenn Du Dir darüber im Klaren bist, kannst Du mit der Bewertung beginnen.

2.

Potenzielle Projekte bewerten

2.
Zuerst bewertest Du die in Betracht kommenden (digital)-Projekte hinsichtlich Ihrer Auswirkungen auf die beiden Dimensionen Effizienz und Kundenerlebnis.
Dazu bietet sich eine vierstufige Skala an:
    • Keine Auswirkung
    • Geringe Auswirkung
    • Mittlere Auswirkung
    • Hohe Auswirkung

Effizienz beschreibt hier die interne Perspektive. Eine Aktion kannst dann als effizient betrachten, wenn Du keine andere Möglichkeit hast, eine Aktivität mit dem gleichen Ergebnis in derselben Qualität zu geringeren Kosten durchzuführen. Das Kundenerlebnis ist die externe Perspektive. Sie beschreibt, wie sich das Projekt auf den Kunden auswirkt und wie er davon profitieren kann, zum Beispiel durch besseren Service.

Es geht bei dieser Art von Bewertung nicht um einen aus verschiedensten Analysen hervorgegangene Einteilung, sondern um eine erste Einschätzung. Wie sich Dein Vorhaben auf die Dimensionen auswirkt.

3.

Beitrag des Projektes bewerten

3.
Ausgehend von den verschiedenen bereits umgesetzten Projekten beantwortest Du nun, welche bewerteten Projekte Dir helfen, Deinen Zielzustand zu erreichen. In der Regel ist dieser Zustand eine Mischung aus einer erhöhten Effizienz und ein verbessertes Kundenerlebnis (Stern). Die jeweilige Ausprägung ist aber unternehmensspezifisch.

Es gilt es zu prüfen, welches dieser Projekte Dich näher an den Zielzustand bringt, ohne dabei die Budgetrestriktionen (Schwarze Line) zu überschreiten.

Im Bild wäre dies wie folgt zu interpretieren:

    • Projekt 1 hat einen geringen Effekte auf das Kundenerlebnis und keinen auf die Effizienz. Es wird nicht den geplanten Zielkorridor erreicht.
    • Projekt 2 hat mittlere Effekte auf das Kundenerlebnis und eine mittlere Auswirkung auf die Effizienz. Durch eine Umsetzung würde der Zielkorridor nahe am Zielzustand erreicht.
    • Projekt 3 hat hohe Auswirkungen auf die Effizienz und geringe auf das Kundenerlebnis. Mit der Umsetzung des Projekts würde jedoch das Budget überschritten werden.

In diesem Fall trägt Projekt 2 am besten zur Ziel-Erreichung bei und sollte umgesetzt werden.

Jetzt kennst Du eine Möglichkeit ein Digitalisierungsprojekt zu bewerten . Willst Du mehr erfahren oder hast Fragen zu dieser Methode, dann melde Dich bei uns. Wir stehen Dir jederzeit mit unserem Netzwerk zur Seite.

Weitere Quellen und Hinweise:

Neumeier (2017): „Wert der Digitalisierung – Erfolgreiche Auswahl von Digitalisierungsprojekten“

Bharadwaj et.al. (2013): „Digital business strategy: toward a next generation of insights“

Schorlemmer (2021): Erfolgreich Digitalisierungsprojekte bewerten und auswählen“

Bildnachweise

Photo by Jon Tyson on Unsplash

Abbildungen by Hendrik Plogmaker in Anlehnung an Neumeier (2017)

Autor Hendrik Plogmaker

Jahrgang 1990; geboren und aufgewachsen im Münsterland. Als Service-Techniker und Richtmeister für Strahlanlagen konnte ich Unternehmen aus aller Welt kennenlernen. Diese Erfahrung und ein Master in Wirtschaftsingenieurwesen helfen mir seit Anfang 2021 maßgeschneidert Leitfäden für KMU des verarbeitenden Gewerbe zu erstellen.


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