Leitfäden

Die richtige E-Commerce Lösung auswählen

LinkedIn

Für viele B2C- sowie B2B-Unternehmen ist eine gute E-Commerce Plattform essenziell oder wird es in Zukunft werden.

Dabei die richtige Lösung für das eigene E-Commerce Projekt auszuwählen, ist jedoch nicht immer einfach. Es gibt zahlreiche Anbieter mit einem vielfältigen Angebot und nicht jede Lösung eignet sich für jedes Szenario.

Wie man den Überblick behält und wie auch Dein Unternehmen die richtige E-Commerce Lösung auswählen kann, erfährst Du in diesem Leitfaden.

1.

Risiken, die Du kennen solltest

1.
Selbst wenn Dir noch nicht ganz klar ist, was genau die richtige Wahl für Dich ist, hilft es, gewisse Risiken zu kennen, um diese bei der Auswahl der richtigen E-Commerce Lösung auszuschließen. Hier siehst Du Dinge, auf die Du achten solltest.

1a

Total cost of ownership

 
Manche Anbieter für E-Commerce Lösungen setzten auf Abonnements, manche auf einmalige Lizenzkäufe. Dazu kommen eventuell zusätzliche Kosten, Hosting oder mögliche Sicherheitslücken, die finanzielle Schäden anrichten. Prüfe genau, welche Kosten für Dich effektiv anfallen.

1b

Support

 
Stelle sicher, dass die Lösung, für die du Dich entscheidest, langfristig Support erhält. Regelmäßige Updates und Verbesserungen sind wichtig für den langfristigen Erfolg Deines Business.

1c

Major Breaks

 
Häufig ist es nicht möglich, ohne großen Aufwand und Ressourceneinsatz auf eine neue Version der eingesetzten Software umzuziehen. Achte also darauf, ob ein sogenannter Major Break ansteht und wie es um die Migrationsfeatures des Anbieters bestellt ist.

1d

Eine starke Suchfunktion

 
Eine starke Such-Lösung ist integraler Bestandteil von jedem E-Commerce Projekt. Informiere Dich darüber, welche Lösungen starke Suchen haben oder ob es möglicherweise nötig wäre, Lösungen von Drittanbietern einzusetzen. Hier können erneut ungeahnte Kosten anfallen.

1e

Content Features

 
Häufig erweist es sich als äußerst hilfreich, wenn E-Commerce Plattformen von Haus aus über Funktionen verfügen, mit deren Hilfe du spannende Inhalte für Deine Kunden erstellen kannst. Das verhindert, dass später Lösungen von Drittanbietern nachgerüstet werden müssen.

2.

Verschaffe Dir einen Überblick über die Plattformen

2.
Um die richtige E-Commerce Plattform für Dein Business auszuwählen, ist zunächst wichtig zu verstehen, inwiefern sich verschiedene Systeme unterscheiden.

2a

Open Source

 
Open Source Systeme erlauben den Zugriff auf den Source Code. Das ist sehr hilfreich, wenn Du Individualisierungen vornimmst, um die Software exakt auf Deine Bedürfnisse anzupassen. Diese Lösungen haben häufig große Entwickler Communities, die konstant an Verbesserungen arbeiten.

2b

Software as a Service (SaaS)

 
SaaS Lösungen werden üblicherweise von externen IT-Anbietern entwickelt und bereitgestellt. Anstatt eine Lizenz auf einem lokalen Server zu installieren, erwirbst Du das Recht an der Nutzung der Software. Updates, Wartung und Entwicklung übernimmt dabei der SaaS-Anbieter. Im Vergleich zur Open Source Lösung ist weniger Know-How gefragt, aber natürlich sind auch die Möglichkeiten deutlich eingeschränkter.

2c

Proprietäre Plattformen

 
Proprietäre Software gehört dem Unternehmen, das sie herstellt. Du erwirbst eine Lizenz für die Nutzung der Software, aber keinen Zugang zum Source Code und Dir ist nicht gestattet, diesen zu verändern.

2d

Eigenentwicklungen

 
Eigenentwicklungen werden häufig für einen speziellen Anwendungsfall erstellt. Die Entwicklung dieser Lösungen erfordert dabei natürlich ein extremes Know-How, viel Zeit und eine Menge Ressourcen, ist dann aber genau auf Deine Bedürfnisse zugeschnitten.

3.

Die richtige Wahl treffen

3.
Der alles entscheidende Faktor bei der Wahl des richtigen E-Commerce Systems ist das eigene Business. Es passiert leicht, dass man bei der Evaluierung der zahlreichen Optionen den Überblick verliert und seine Entscheidung rein auf Kosten oder einen Feature-Vergleich stützt. Das kann dazu führen, dass man zwar die günstigste oder umfangreichste Lösung wählt, aber nicht die passendste. Es ist also wichtig, sich vor der Entscheidung verschiedene Fragen zu stellen.

3a

Wer bist Du?

 
Was nach einer simplen Frage klingt, ist tatsächlich essenziell. Soll Dein Unternehmen Innovator oder Fast Follower sein? Willst Du den Markt mit disruptiven Ansätzen umkrempeln oder von den Erfahrungen Deiner Konkurrenten profitieren? Wie viel Zeit, Geld und Risiko bist Du bereit, zu investieren? Nur wenn du die Motivationen Deiner Organisation kennst, kannst Du verstehen, welche Lösung für Dich die richtige ist.

3b

Bestimme das kommerzielle Profil

 
Das kommerzielle Profil Deines Unternehmens hat einen großen Einfluss auf die Wahl der richtigen E-Commerce-Plattform. Viele Anbieter unterscheiden sich in ihren Lizenzmodellen, die wiederum jeweils mehr oder weniger gut dazu passen, wie Dein Unternehmen operiert. Dinge wie die Menge der Transaktionen spielen dabei eine ebenso große Rolle wie die Marge oder in welchem Markt Du dich bewegst.

3c

Folge der Roadmap

 
Wichtig für den Erfolg eines jeden E-Commerce Projekts ist eine gut ausgearbeitete Roadmap. Bei der Wahl einer Plattform ist es nicht ratsam, einfach auf den Launch als einmaliges Erlebnis hinzuarbeiten, sondern einen Plan für die nächsten 3-5 Jahren zu machen. Plane Updates, Verbesserungen, neue Features und Flexibilität mit ein, um die Chancen auf langfristigen Erfolg zu erhöhen.

3d

Sorge für guten Support

 
Je nach Größe eines Projekts kommt es nicht selten vor, dass es notwendig ist, einen Technologie-Partner in das Projekt zu involvieren, der dabei hilft, die neue E-Commerce Plattform zu implementieren und zu supporten. Wähle hierzu einen Partner, der Transparenz bietet, im Sinne Deines Projekts arbeitet und der Dein Business stets an erster Stelle stellt. Achte auf die Erfahrung mit etwaigen Lösungen und auf mögliche Referenzen.

4.

Tipps für B2B-Unternehmen

4.
Die Bedeutung von B2B E-Commerce nimmt stetig zu. Deshalb ist es sehr wichtig, neben einer passenden Plattform die verschiedenen Besonderheiten im B2B-Bereich zu berücksichtigen.

4a

Marktforschung und Benchmarking

 
Zuallererst solltest Du Dir einen Überblick über die Situation in Deinem Markt verschaffen, eine Auswahl an interessanten Informationen enthält beispielsweise:
  • Demografische Daten der aktuellen und künftigen Kunden
  • Die größten Konkurrenten
  • Vertriebsstrukturen des eigenen Unternehmens und der Konkurrenz
  • Umsatzstatistiken der Branche
  • Preislisten der Konkurrenz
  • Uvm.

4b

Etabliere ein E-Commerce Team

 
Die Bildung eines E-Commerce Teams im Unternehmen macht hochgradig Sinn. Dabei sollte frühzeitig berücksichtigt werden, welche Abteilungen involviert werden sollten. Neben der IT-Abteilung können der Einkauf, der Vertrieb und das Marketing hier wichtigen Input liefern.

4c

Erstelle ein Anforderungsprofil

 
Um die Anforderungen an Deine E-Commerce Lösung zu verstehen, solltest Du zunächst mit Deinen Mitarbeitenden definieren, welche Prozesse abgebildet werden müssen und welche Touchpoints in den verschiedenen Abteilungen entstehen.

4d

Erstelle frühzeitig ein strategisches Marketing Konzept

 
Eine neue E-Commerce Plattform bringt zahlreiche neue Möglichkeiten mit sich, von denen nicht nur Du, sondern auch Deine Kunden und Partner profitieren. Gerade im B2B-Bereich ist es wichtig, Deinen Kunden die neue Plattform vorzustellen und für Akzeptanz zu sorgen. Dazu musst Du schon frühzeitig geeignete Marketingaktivitäten planen.

Mit diesem Leitfaden bist Du nun in der Lage, das Thema E-Commerce im B2B und die richtige Lösung auszuwählen. Solltest Du Fragen oder Anregungen zu diesem Thema haben, stehen wir vom Digitalradar Dir jederzeit mit unserem Netzwerk zur Seite.

Weiterführende Quellen und Hinweise

Krechting  (2020): „Schöpfe das Potenzial des B2B E-Commerce aus“
Heinemann (2020): „Der neue Online-Handel: Geschäftsmodelle, Geschäftssysteme und Benchmarks im E-Commerce“

Bildnachweise:

Illustrations by Storyset on Storyset

Autor Robin Prinz

Robin Prinz ist PR Manager bei der shopware AG. Shopware ist ein führendes E-Commerce-System und wird von einigen der größten europäischen Marken, Einzelhändlern und Herstellern sowie über 100.000 Unternehmen aus der B2C- und B2B-Branche eingesetzt.


Schreibe einen Kommentar