Leitfäden

Eine Website in einen aktiven Verkaufskanal umwandeln

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Im Jahr 2021 – ganze 50 Jahre nach der Erfindung des Internets – haben in Deutschland lediglich 62 % aller Unternehmen eine eigene Website. 8 von 10 nutzen diese nur als bessere Visitenkarte und so verlassen im Schnitt 97,7 % der Besucher:innen die Seite wieder, ohne in irgendeinen Kontakt mit dem Unternehmen getreten zu sein. Woran liegt das?

Die Verweildauer und Aufmerksamkeitsspanne der Besucher:innen sinkt seit Jahren und deshalb ist es so wichtig wie nie, klare und einfach Handlungsoptionen zu bieten. Wenn Deine Besucher:innen nicht wissen, was sie machen sollen, dann sind sie nach wenigen Klicks bei der Konkurrenz. Du könntest die Kontaktaufnahmen erhöhen, indem Du mit Werbung mehr Besuche auf Deiner Website generierst. Das ist aber mit hohem Aufwand verbunden und oft auch nicht möglich, weil die Zielgruppe bereits ausgeschöpft ist. Darum solltest Du die Qualität und Überzeugungskraft Deiner Website verbessern. Mit einem eindeutigen Call-to-Action leitest Du Deine Kundschaft aktiv zu der von dir gewünschten Aktion und erreichst direkte Kontakte und Verkäufe über deine Website.

Du willst wissen, wie das geht? In diesem Leitfaden erfährst Du, wie Du Deine Kundschaft mit einem klaren Call-to-Action überzeugst!

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Den Call-to-Action finden

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Ein Call-to-Action oder auch CTA ist eine klare Handlungsaufforderung an die Nutzer:innen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Ein Call-to-Action könnte beispielsweise lauten: “Jetzt kaufen”, “Jetzt Termin vereinbaren” oder “Jetzt kostenlos registrieren”.

Um den richtigen Call-to-Action zu finden, muss Dein Team sich zunächst klar werden: Was wollt ihr mit diesem Call-to-Action erreichen?

Ihr müsst aber gleichzeitig auch die technischen Möglichkeiten beachten: Ein Call-to-Action muss für die Nutzer:innen so direkt wie möglich umsetzbar sein. Es reicht nicht, eine Telefonnummer zu präsentieren und zu erwarten, dass die Leute sich schon melden. Es muss so einfach wie möglich sein.

Darum werden für direkte Verkäufe häufig Online-Shops oder Konfiguratoren verwendet. Diese Konzepte sind aber sehr aufwändig in der Umsetzung, sie bedeuten kostspielige Wartung und manche Produkte lassen sich auf diese Weise auch gar nicht abbilden.

Was bleibt dann noch? – “Jetzt Termin buchen” So simpel, wie genial.

Mit diesem Call-to-Action lässt Du Deine Kund:innen nicht allein. Du bietest eine direkte, ganz einfache Möglichkeit, um unverbindlich ins Gespräch zu kommen.

Und die Daten zeigen, dass sich das lohnt: 70 % der Deutschen wählen das Unternehmen mit Online-Terminbuchung und in den USA sind es sogar 90 %. Außerdem werden 52 % aller Termine außerhalb der Öffnungszeiten gebucht. Mit einer digitalen Terminbuchung hast Du also einen überzeugenden, leicht einrichtbaren Call-to-Action.

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Formulare gestalten

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Jetzt musst Du Dir überlegen, wie Deine Online-Terminbuchung aussehen soll. Dafür solltest Du Dir Gedanken machen, welche Angaben Du von Deinen Besucher:innen brauchst und wie Du diese Abfragen präsentierst.

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Persuasive Design ist überzeugend

 
Bei der Formular-Gestaltung solltest Du Dich an Techniken des “Persuasive Design” orientieren. Das ist eine Designpraxis, bei der die Motivation und Einstellung der Nutzer:innen gezielt auf ein bestimmtes Ergebnis gelenkt wird. Es gibt verschiedene Muster, nach denen sich Nutzer:innen typischerweise verhalten. Diese kannst Du einsetzen, um Kund:innen zu überzeugen. Unter anderem:

    • Need for closure Nutzer:innen möchten ein eindeutiges Ergebnis erreichen und nicht weiter unsicher mit mehreren offenen Möglichkeiten sein.
    • Completion Nutzer:innen möchten einen Prozess, in dem sie sich befinden, erfolgreich abschließen.
    • Loss Aversion Nutzer:innen empfinden Verlust stärker als Gewinn, dadurch wollen sie einen Prozess umso mehr abschließen, je weiter sie darin fortgeschritten sind.


Diese Verhaltensweisen solltest Du bei der Gestaltung Deines Formulars berücksichtigen, indem Du es in mehrere Schritte teilst und den Nutzer:innen immer wieder kleine Erfolge bietest. So entsteht das Gefühl im Prozess schneller voranzukommen und es sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Vorgang abgebrochen wird.

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Anwendungsbereiche kennen

 
Mit einem Terminbuchungssystem kannst Du nicht nur den Erstkontakt von Neukunden empfangen, Du kannst es auch für wiederkehrende Verkaufsberatung, einfachen Support und überzeugendes Recruiting verwenden.

    • Verkaufsberatung Mit Hilfe des Terminbuchungssystems werden die Kund:innen so früh wie möglich zum Service geleitet. Damit verhinderst Du Unsicherheit und Absprünge auf Grund von fehlenden Informationen.
    • Support Im Support unterstützt ein Terminbuchungssystem die Früherkennung von Problemen dadurch, dass der Zugang für Nutzer:innen sehr einfach ist. Außerdem kannst Du Dir durch passende Formularabfragen viel Organisationsaufwand sparen.
    • Recruiting Um talentierte Nachwuchskräfte zu entdecken, sind Online-Terminformulare ideal. Auch hier wird Dein Verwaltungsaufwand minimiert, wenn Du die wichtigsten Abfragen schon bei der Buchung machst.

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Für jeden Fall ein Formular

 
Es ist sehr wichtig für jeden Bereich, in dem Kunden Termine machen, ein eigenes Buchungsformular zu haben. Stell Dir einmal vor, Du würdest bei einer Firma für Maschinenbau eine Erstberatung buchen und das Formular wäre dasselbe, mit dem auch eine Reklamation eingereicht werden kann. Du siehst nicht nur viele Felder im Formular, die für Dich irrelevant sind und Dich ablenken, Du wirst auch noch damit konfrontiert, dass Deine Bestellung schief gehen könnte.

Viel überzeugender wäre das Angebot der Firma, wenn sie nicht nur Beratung und Stornierung trennen würde, sondern wenn sie ein eigenes Formular für jedes ihrer Produkte anbieten würde: Lüftungsanlagen, Mischgeräte, Labortechnik, Lagersysteme und vieles mehr. So bekommen die Kund:innen bereits während der Buchung passende Bilder und Texte für Ihr Wunschgerät präsentiert und können direkt bereichsspezifische Angaben machen, wie zum Beispiel, wie groß der zu belüftende Raum ist. So wird dein Kunde direkt in den passenden Vertriebskanal gelenkt.

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Und jetzt bist Du dran

 
Du musst jetzt also herausfinden, welche Bereiche für Deine Firma sinnvoll sind. Am besten setzt Du Dich dafür mit Deinem Team zusammen und ihr brainstormt, wo ihr euer System überall einsetzen wollt.

Im nächsten Schritt sammelt ihr dann, welche Informationen ihr jeweils im Voraus von euren Kund:innen benötigt. Vergesst dabei nie die Perspektive der Kund:innen: Weiß ich das zu diesem Zeitpunkt bereits? Möchte ich das hier schon angeben? Gibt es noch weitere Informationen, die ich dem Betrieb mitteilen möchte? Eine gute Möglichkeit, um sich in Deine Kund:innen hineinzuversetzen, ist zum Beispiel die Persona-Methode.

Am Ende habt ihr eine Liste der Bereiche, für die Ihr Buchungsformulare erstellen möchtet und eine Übersicht, welche Abfragen ihr jeweils darin machen wollt. Jetzt müssen Du und Dein Team nur noch eine Software aussuchen und dort alles passend einstellen.

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Online-Terminbuchung bewerben

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Wenn Du ein fertiges Terminbuchungssystem hast, kannst Du Deinen Call-to-Action gut sichtbar auf Deiner Website platzieren. Es sollte auf jeden Fall einen Aufruf direkt auf der Startseite für spontane Kontakte geben. Weitere Formulare kannst Du dann bei speziellen Produkten, Serviceangeboten und Stellenausschreibungen verlinken.

Vergiss nicht, die Formulare auf Deinen Social-Media-Kanälen zu bewerben oder vielleicht sogar einen Flyer mit einem QR-Code zu verteilen.

Du wirst bald merken, dass eine Online-Terminbuchung Deine Kund:innen überzeugt.

Nun weißt Du, wie Du mit einem guten Call-to-Action mehr Kundenkontakte bekommst. Falls Du noch weitere Fragen oder Anregungen hast, melde Dich doch gerne bei uns. Wir stehen Dir jederzeit mit unserem Netzwerk zur Seite.

Weiterführende Quellen und Links:

Statistisches Bundesamt (2020): „Unternehmen mit einer Website nach Wirtschaftszweigen und Beschäftigtengrößenklassen“
GetApp (2019):  „Nutzerstudie: Wie wichtig ist Online Terminvereinbarung in Deutschland?“
Hernandez & Resnick (2013): „Placement of Call to Action Buttons for Higher Website Conversion and Acquisition: An Eye Tracking Study“
Reindl (2009): „Onlineberatung – zur digitalen Ausdifferenzierung von Beratung“

 

Bildnachweise:

Photos by AKEYI using Graphics by RoadLight on Pixabay

Autor Franziska May

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